
Je nachdem, wo ein Sternzeichen in unserem Geburtshoroskop steht, wirkt sich seine Qualität unterschiedlich aus. Der Aszendent ist wichtig, weil er den ‚Startpunkt‘ für das ganze Horoskop setzt. Er ist das Zeichen, das bei der Geburt am östlichen Horizont aufsteigt.
In der psychologischen Astrologie sind das Sonnenzeichen und der Aszendent zwei Seiten der Persönlichkeit, die zusammenwirken: Der Aszendent zeigt, wie man der Welt begegnet, welche Rolle man einnimmt und welche Potenziale man entfaltet, während die Sonne die innere Kraft und das eigentliche Selbst symbolisiert.
Über die allgemeine Definition des Stiers als Sonnenzeichen hatten wir bereits geschrieben:
https://ashora.de/der-stier-in-der-astronomie-und-astrologie/
In der klassischen Astrologie wirkt der Stier-Aszendent ruhig, stabil und vertrauenswürdig. Menschen mit diesem Aszendenten strahlen Ausgeglichenheit, Beständigkeit und ein tiefes Bedürfnis nach Sicherheit aus. Ihr Auftreten ist freundlich, kraftvoll und geerdet; sie begegnen anderen loyal und mit einer stillen inneren Stärke. Ihr Umfeld nimmt sie als verlässlich wahr, manchmal sogar als Fels in der Brandung. Sie gehen die Dinge gerne langsam, bewusst und gründlich an und reagieren auf neue Situationen eher vorsichtig als spontan.
Der Stier-Aszendent sucht Stabilität und baut sein Leben gern Schritt für Schritt auf. Er wirkt gelassen und lässt sich selten aus der Ruhe bringen, doch wenn er sich einmal festgelegt hat, bleibt er konsequent. Eine mögliche Herausforderung besteht darin, nicht zu sehr an Gewohntem festzuhalten oder Veränderungen zu vermeiden, nur weil Unsicherheit unangenehm erscheint.
Diese Menschen haben ein ausgeprägtes Gespür für Werte, Natur, Körperlichkeit und das Schöne im Leben.
Das Leben fordert sie immer wieder auf, Vertrauen aufzubauen, Geduld zu entwickeln und mit Kontinuität zu wachsen, anstatt sich unter Druck setzen zu lassen.
Tiefenpsychologisch betrachtet symbolisiert der Stier-Aszendent die Suche nach innerer und äußerer Sicherheit.
C. G. Jung sieht den Stier-Aszendenten als Symbol für Stabilität, Sinnlichkeit und Bodenständigkeit im Kontakt zur Welt. Er verkörpert den ‚Wahrer des Wertes‘ und steht für ein langsames, aber sehr beständiges Herangehen an das Leben. Menschen mit diesem Aszendenten zeigen eine ruhige, zuverlässige Ausstrahlung, sind geduldig und haben ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit. Jung betont, dass der Stier hier das Bedürfnis nach materieller und emotionaler Geborgenheit widerspiegelt, aber auch die Herausforderung beinhaltet, nicht zu starr oder besitzergreifend zu werden. Psychologisch gilt es, die Verbindung zu Körper und Natur zu pflegen und die eigene innere Nachgiebigkeit zu entwickeln, um Starrheit zu vermeiden.
Thomas Ring beschreibt den Stier-Aszendenten als einen starken Typus mit festem Willen, der Ruhe und Beständigkeit ausstrahlt. Er sieht darin eine Persönlichkeit, die eigene Werte lebt und gerne Schritt für Schritt vorgeht. Stier-Aszendenten wirken seriös, bodenständig und sinnlich – sie schätzen Genuss und das Schöne im Leben, haben oft einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik. Ähnlich wie C. G. Jung hebt Ring hervor, dass diese Menschen Sicherheit suchen und der Stier dazu auffordert, die eigene Starrheit oder übermäßige Sicherheitssuche zu überwinden und flexibler zu werden. Die innere Arbeit liegt darin, das Bedürfnis nach Kontrolle zu hinterfragen und Offenheit für Veränderung zu entwickeln.
Der Stier-Aszendent trägt den archetypischen Impuls des Bewahrers, der sein Selbst durch Ruhe, Erdung und Wertschätzung entdeckt. Tiefenpsychologisch geht es darum, die eigene Beständigkeit nicht als Bremse, sondern als Ressource zu erleben. Wenn innere Ruhe und Flexibilität zusammenfinden, wird aus der starren Beharrlichkeit ein kraftvoller innerer Halt, der anderen wie sich selbst Sicherheit schenkt.
Motto: Ich wachse in meinem eigenen Tempo.