Die Entstehung und Entwicklung der Astrologie (Teil 2)

Nach dem Zerfall des Römischen Reiches bewahrten und erweiterten arabische Gelehrte das astrologische Wissen. Al-Kindi (9. Jh.) und Albumasar (9. Jh.) machten die Astrologie im islamischen Raum zu einem bedeutenden Teil der Wissenschaft.
Im 12. Jh. brachten lateinische Übersetzungen dieses Wissen nach Europa zurück.

In der Renaissance und frühen Neuzeit waren Astrologie und Astronomie noch nicht getrennt, denn viele berühmte Wissenschaftler betrieben beides. Astrologie wurde an europäischen Universitäten gelehrt und war Teil der Medizin.
Johannes Kepler (1571–1630), bekannt für seine Planetenbahnen, war Astronom und Mathematiker und praktizierte auch Astrologie. Nostradamus (1503–1566) war berühmt für seine Prophezeiungen – er verband astrologische Methoden mit Orakelsprüchen.

Im 17. und 18. Jahrhundert verlor die Astrologie in Europa an akademischem Ansehen, da sich die Naturwissenschaften stärker empirisch ausrichteten. Diese naturwissenschaftliche Wende trennte „messbare Beobachtung“ (Astronomie) von „symbolischer Deutung“ (Astrologie).
Verloren ging die Astrologie jedoch nie und überlebte u.a. in volkstümlichen Almanachen.

Das Comeback der Astrologie im 20. Jh. war eine Mischung aus psychologischem Interesse, humanistischer Reform, Popkultur und gesellschaftlicher Orientierungssuche.
C. G. Jung, Thomas Ring und Dane Rudhyar verband die Idee, dass Astrologie kein Schicksalsorakel, sondern ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis ist. Jung brachte die Archetypen und das kollektive Unbewusste ein, Ring konzentrierte sich auf Persönlichkeitsentwicklung und Lebensführung, und Rudhyar betonte die humanistische Astrologie mit Fokus auf innere Entwicklung und Potenziale. Gemeinsam machten sie Astrologie zu einem psychologischen Instrument, das hilft, eigene Stärken, Herausforderungen und Wachstumsmöglichkeiten zu verstehen.

Übersicht der Sternzeichen und ihren Zusammenhängen mit den Zyklen der Natur:

Frühlingszeichen – Neubeginn & Aufbruch

♈ Widder (21.3.–20.4.)
Zeit: Frühlingsanfang.
Symbolik: Die Natur „explodiert“ wieder, erste Knospen brechen durch den Boden.
Eigenschaften: Energie, Mut, Durchsetzungswille – „wie ein Schub nach vorne“.

♉ Stier (21.4.–20.5.)
Zeit: Natur wächst stabil, Blütezeit.
Symbolik: Fülle, Sinnlichkeit, Sicherheit.
Eigenschaften: Beständigkeit, Genuss, Naturverbundenheit.

♊ Zwillinge (21.5.–21.6.)
Zeit: Frühsommer, Leichtigkeit.
Symbolik: Vögel zwitschern, Kommunikation, Bewegung.
Eigenschaften: Neugier, Austausch, Flexibilität.

Sommerzeichen – Reife & Fülle

♋ Krebs (22.6.–22.7.)
Zeit: Sommersonnenwende, längster Tag.
Symbolik: Familie, Schutz, Geborgenheit – Rückkehr ins Innere.
Eigenschaften: Sensibilität, Fürsorge, Emotionalität.

♌ Löwe (23.7.–23.8.)
Zeit: Hochsommer, Sonne in voller Kraft.
Symbolik: Strahlkraft, Herz, Königtum.
Eigenschaften: Selbstbewusstsein, Kreativität, Wärme.

♍ Jungfrau (24.8.–23.9.)
Zeit: Erntezeit.
Symbolik: Ordnung, Sorgfalt, Sammlung.
Eigenschaften: Genauigkeit, Analyse, Pflichtbewusstsein.

Herbstzeichen – Balance & Wandel

♎ Waage (24.9.–23.10.)
Zeit: Tag-und-Nacht-Gleiche.
Symbolik: Balance, Harmonie, Partnerschaft.
Eigenschaften: Diplomatie, Ästhetik, Gerechtigkeitssinn.

♏ Skorpion (24.10.–22.11.)
Zeit: Rückzug der Natur, Verfall und Wandlung.
Symbolik: Tod und Wiedergeburt, Transformation.
Eigenschaften: Tiefe, Leidenschaft, Intensität.

♐ Schütze (23.11.–21.12.)
Zeit: Vor Wintersonnenwende.
Symbolik: Vision, Pfeil nach oben, Sinnsuche.
Eigenschaften: Idealismus, Abenteuerlust, Weite.

Winterzeichen – Ruhe & Neuanfang

♑ Steinbock (22.12.–20.1.)
Zeit: Wintersonnenwende, längste Nacht.
Symbolik: Disziplin, Aufstieg trotz Härte.
Eigenschaften: Verantwortung, Ausdauer, Zielstrebigkeit.

♒ Wassermann (21.1.–19.2.)
Zeit: Tiefwinter, Aufbruch vor Frühling.
Symbolik: Innovation, Gemeinschaft, Erneuerung.
Eigenschaften: Freiheit, Fortschritt, Originalität.

♓ Fische (20.2.–20.3.)
Zeit: Übergang zum Frühling, Auflösung des Alten.
Symbolik: Traum, Spiritualität, Verbundenheit.
Eigenschaften: Empathie, Intuition, Mitgefühl.

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