Pluto in der Astronomie und Astrologie


Pluto wurde erst 1930 entdeckt, als Astronomen wegen Bahnstörungen Neptuns nach einem weiteren Planeten suchten. Lange Zeit galt er als neunter und kleinster Planet unseres Sonnensystems – bis er 2006 von der Internationalen Astronomischen Union zu einem „Zwergplaneten“ herabgestuft wurde. Seitdem gehört Pluto zur sogenannten Kuipergürtel-Region, einem Bereich voller kleiner eisiger Himmelskörper hinter Neptun.

Pluto ist mit rund 2.377 km Durchmesser kleiner als der Erdmond und etwa 5,9 Milliarden km von der Sonne entfernt; das Licht braucht ungefähr 5,5 Stunden, um dorthin zu gelangen.

Berge aus Wasser-Eis, Gletscher aus Stickstoff und eine extrem dünne Atmosphäre, die sich bei Sonnennähe bildet und bei Kälte wieder ‚zufriert‘, machen Pluto zu einem eisigen Himmelskörper.

Ein Pluto-Jahr sind 248 Erdjahre – kaum vorstellbar! Ein Tag auf Pluto dauert etwa 6,4 Tage; das ist die Zeit, die er für eine Umdrehung braucht.

Pluto besitzt mindestens fünf Monde, der größte unter ihnen ist Charon. Da er fast halb so groß ist wie Pluto selbst, spricht man bei den beiden oft von einem „Doppelplanetensystem“.

Plutos Entdecker war Clyde William Tombaugh, der 1906 auf einer Farm in Illinois geboren wurde. Weil ihm seine Familie kein Studium als Ingenieur finanzieren konnte, begann er selbst Teleskope zu bauen und fertigte Skizzen der Planeten an. Als einfacher Mitarbeiter begann er 1929 am Lowell Observatory in Arizona und entdeckte Pluto ein Jahr später. Tombaugh verstarb 1997 – ein Teil seiner sterblichen Überreste reiste 2006 mit der NASA-Sonde New Horizons zu Pluto, den sie 2015 erreichte, und von dem sie faszinierende Bilder übermittelte.

Pluto in der Astrologie

Pluto ist der Planet der Transformation, Macht und tiefgreifenden Wandlung. Obwohl er erst seit 1930 bekannt ist, wurde er schnell mit grundlegenden Umbrüchen in Verbindung gebracht.

Seine Kernbedeutungen sind Tod und Wiedergeburt, Wandlung, Regeneration, Macht, Zerstörung und Erneuerung.

Klassische Zuordnungen:
Tierkreiszeichen: Skorpion (Pluto gilt als moderner Herrscher; der „alte Herrscher“ war Mars)
Exil: Stier (gegenüberliegend zum Skorpion)
Exaltation: Widder (nicht von allen Astrologen anerkannt, aber oft genannt, da Pluto hier seine Durchsetzungskraft stark zeigt)
Fall: Waage (Gegenzeichen zum Widder)
Element: Wasser
Qualität: fix
Polarität: introvertiert, transformierend

Pluto wirkt langsam und kollektiv – er verweilt über Jahrzehnte in einem Zeichen und prägt damit ganze Generationen. Im individuellen Horoskop zeigt er, wo wir besonders tiefgreifende Prozesse durchleben, wo wir loslassen und uns neu erfinden müssen.

In der Tiefenpsychologie symbolisiert Pluto die dunklen, unbewussten Kräfte der Psyche. In der Archetypenlehre nach C. G. Jung ist er ein Bild für die Unterwelt, den Schatten und die schöpferische Kraft, die aus der Tiefe geboren wird.

Archetypisch steht Pluto für den „Herrscher der Unterwelt“, vergleichbar mit Hades. Er verweist auf die Begegnung mit verdrängten Anteilen, Schuld, Angst und Machtkonflikten – aber auch auf die ungeheure schöpferische Energie, die in diesen Tiefen ruht.
In seiner psychologischen Form konfrontiert uns Pluto mit Krisen, Brüchen und Verlusten – und zwingt so, Altes loszulassen. Aus diesem Prozess entsteht innere Kraft, Klarheit und Authentizität.

Thomas Ring deutete Pluto nicht nur als Zerstörer, sondern als das Prinzip der tiefsten Wandlung – eine Kraft, die das Ich in existenziellen Erfahrungen prüft und zur Transformation führt. Pluto ist hier weniger ein „Planet des Schicksals“ als ein Archetyp, der das Bewusstsein auf eine höhere Stufe heben will.
Pluto steht somit für die radikalste Form der Erneuerung: erst wenn wir durch die Dunkelheit gehen, wird Neues geboren.

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